Hast Du dich schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen dem Interbankenkurs und dem Devisenkurs ist? Wie entstehen Wechselkurse und wie können wir im Urlaub Geld sparen?
Wenn wir in den Urlaub fahren zahlen wir ggf. mit einer anderen Währung. Durch die Einführung des Euro müssen wir kein Geld mehr wechseln, wie es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Wir sind mit dem Auto von Deutschland, über Österreich, nach Italien gefahren und haben dort DM in Italienische Lira getauscht. Schon damals hatten wir mehrere Möglichkeiten an die Fremdwährung zu kommen.
Es gab den Umtausch bei unserer Hausbank. Das war also vor dem Urlaub. Wir konnten an der Grenze in einer Wechselstube tauschen oder sogar im Hotel. Je nachdem, wo wir unser Geld gegen das andere Geld getauscht hatten, bekamen wir für 100 DM unterschiedlich viele Lira. Wie konnte das sein?
Was ist ein Interbankenkurs?
Der Preis einer Währung, also wie viele USD wir für 100 Euro bekommen, hängt oft von Angebot und Nachfrage ab. Der grundlegende Wechselkurs, den die Banken unter sich haben, ist der Interbankenkurs. Ein Deutsches Kreditinstitut, z.B. die DKB, kauft USD bei einer amerikanischen Bank. Der Umrechnungskurs zwischen Bank A und Bank B ist der Interbankenkurs. Dabei muss nicht zwangsweise Bargeld hin und hergeschoben werden, denn auch eine Überweisung von Euro in die USA ist ein Umtausch der Währung.
Das Gleiche gilt für die Zahlung mit der DKB Visa Card in Arizona. Die Bank selbst tauscht das Giralgeld von Euro in USD. Ein Kreditinstitut möchte etwas verdienen, so dass uns mehr abgezogen wird, als der tatsächliche Gegenwert.
Der Devisenkurs bedeutet Gewinn
Nicht jede Bank verzichtet auf das Fremdwährungsentgelt. Wer eine Kreditkarte X in Florida einsetzt, zahlt eine Gebühr von 1,75 % des Umsatzbetrages. Beispiel:
100 USD = 88 Euro (Interbankenkurs: 1 USD = 0,88 Euro)
1,75% von 88 Euro = 1,54 Euro (Auslandseinsatzentgelt = Gebühr)
0,59% von 88 Euro = 0,48 Euro (Währungsumrechnungsentgelt = Gebühr)
Auf der Kreditkartenabrechnung werden statt 88 Euro nun 90,02 Euro abgebucht.
Für den Endkunden ergibt sich somit ein Wechselkurs von: 1 USD = 0,9 Euro. Der Devisenkurs, welcher für den Reisenden zu zahlen ist, ist also schlechter. Die Bank verdient an dieser Dienstleistung 2 Euro. Tauschen wir 1.000 USD gegen Euro, so verdient die Bank 20 Euro.
Den Bargeldbezug lässt sich die Bank richtig bezahlen:
100 USD am Automaten = 88 Euro (Interbankenkurs)
1,75 % von 88 Euro = 1,54 Euro (Auslandseinsatzentgelt = Gebühr)
0,59 % von 88 Euro = 0,48 Euro (Währungsumrechnungsentgelt = Gebühr)
5,98 Euro Pauschale, für das Abheben von Bargeld
Demzufolge wäre die Abrechnung auf der Kreditkarte:
88 Euro + 1,54 Euro + 0,48 Euro + 5,98 Euro = 96 Euro (96 Euro – 88 Euro = 8 Euro Gebühr!!)
Tauschen wir das Geld am Bankschalter oder in der Wechselstube, so lässt sich die Bank diesen zusätzlichen Service nochmal bezahlen. Dabei werden sämtliche Posten auf den Kunden umgelegt: Der Transport der fremden Währung, das Zählen, der Bankangestellte usw. Aus diesem Grund, ist der Tausch am Bankschalter nochmal teurer. Der schlechteste Tauschkurs wird auch als Notenkurs bezeichnet.
Wie entsteht ein Interbankenkurs?
Der Interbankenkurs, also wie viel Euro eine deutsche Bank für 100 Schweizer Franken „auf den Tisch“ legen muss, ergibt sich klassisch nach dem Prinzip „Angebot und Nachfrage“. Verkaufen wir Waren in die Schweiz, so entziehen wir dem Schweizer Markt sozusagen die Franken. Mit den Franken kaufen die Schweizer Unternehmen Euros. Die Nachfrage nach Euros steigt also. Damit steigt auch der Wert eines Euros.
Was ist ein Devisenhandel?
Devisen sind Währungen. Der Handel mit Währungen, ist der Handel mit Devisen und wird damit Devisenhandel genannt. Wichtig zu wissen: der Devisenhandel stellt den Umtausch verschiedener Währungen des Giralgeldes dar. Bei der Überweisung von Euro auf ein Konto in den USA werden keine Scheine bei der Targobank abgeholt, in die USA transportiert und dort am Schalter eingezahlt. Es funktioniert elektronisch. Würde man den umständlichen Weg gehen und mit dem Bargeld im Koffer ins Flugzeug steigen, dann würden wir mit diesem Koffer zur Bank in Miami gehen und das Geld dort einzahlen. In dem Fall sprechen wir von einem Handel mit Sorten. Als Sorten bezeichnet man das Bargeld einer Währung. Die Devisen sind das Buchgeld.
Wie lässt sich dieses Wissen nutzen?
Nicht jeder wird groß in den Devisenhandel einsteigen, auch wenn es sich durchaus lohnen kann. Dennoch nützt uns das Wissen über den Unterschied zwischen Interbankenkurs und Devisenkurs, um auf Reisen die Urlaubskasse zu schonen. Wer will schon im Urlaub einen Haufen Gebühren auf der Kreditkartenabrechnung sehen? Zumal diese Gebühren oft nicht auffallen, denn es sind halt einfach andere Wechselkurse. Am Beispiel unserer Kreditkarte X haben wir gesehen, dass uns für das Abheben von Bargeld in den USA satte 8 Euro in Rechnung gestellt werden. Da haben wir nur 1x Geld abgehoben. Für dieses Geld bekommen wir wie viele Kugeln Eis in Miami Beach?
Wer als Aktivkunde ein DKB Cash-Konto nutzt, spart sich die zusätzliche Kohle. Der Einsatz der DKB Visa Card ist auch in anderen Währungen gebührenfrei. Das Bargeld zapfen wir ebenfalls ohne zusätzliche Kosten am Automaten. Ob USD, YEN oder Schweizer Franken. Als Umrechnungskurs gibt die DKB den Interbankenkurs von Visa an, hohe Gebühren sind dort nicht dabei. Wer kein Aktivkunde ist, der zahlt im Ausland auch Gebühren. 2,2 %!
Aktivkunde sein, ist allerdings nicht schwer…
4 thoughts on “Was ist der Interbankenkurs und was sind Wechselkurse?”
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